Mit ihrem Antrag zur Stadtverordnetenversammlung am 27.03.2017 stellen Bündnis 90/Die Grünen einen umfassenden Fragenkatalog an den Magistrat, mit dem nachhaltig die Sicherheit der Oestrich-Winkeler Bevölkerung gefährdet wird. Der Antrag zeigt große Unwissenheit über unsere freiwilligen Feuerwehren, die Argumente entbehren jeder Grundlage. Vor allem wird die „Wirtschaftlichkeit“ der Wehren in Frage gestellt. Schon dieser Ansatz ist verfehlt. Sicherheit kann man nicht mit Wirtschaftlichkeit aufrechnen. Auch wenn Feuerwehren nicht im Einsatz sind, müssen Fahrzeuge und Material vorgehalten werden, um in den entsprechenden Hilfsfristen am Einsatzort zu sein.

Gemeinsam mit dem Stadtbrandinspektor wird kontinuierlich ein Bedarfs- und Entwicklungsplan erstellt, um für die Finanzierung der Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen und Material in den Genuss von Landesmitteln zu kommen. Des Weiteren erarbeitet der Stadtbrandinspektor mit den einzelnen Wehrführern laufend Vorschläge, um die Kosten möglichst gering zu halten.

Völlig abwegig ist die angestrebte Zusammenlegung der Einsatzabteilungen. Damit würde die Leistungs- und Einsatzfähigkeit reduziert und das Engagement der Feuerwehrleute mit Füßen getreten. Die Schließung einer Einsatzabteilung führt zu Reaktionen, wie wir sie aktuell in Lorchhausen erlebt haben. Es macht keinen Sinn, gut ausgebildete und erfahrene Einsatzkräfte mit einer Schließung zu vergraulen. Die Feuerwehren sind froh um jedes aktive Mitglied. Das Ehrenamt “Feuerwehr“ wird wohl vom Antragsteller als „selbstverständlich“  hingenommen. Dass die jährlichen ordentlichen Aufwendungen rund 400.000 € betragen, kommt nicht von irgendwoher: es gilt, vier Gerätehäuser zu unterhalten, ebenso ein Boot, eine Drehleiter, 8 Löschfahrzeuge, 7 Mannschaftstransportfahrzeuge sowie Einsatzleitwagen und diverse andere Fahrzeuge. Ferner sind die etwa 130 Einsatzkräfte mit der erforderlichen persönlichen Schutzausrüstung auszustatten. Die Fahrzeuge müssen betankt, gewartet und repariert werden. Die alles machen die Feuerwehrkameraden in Ihrer Freizeit.

Wir als CDU halten die jährlichen Investitionen von rund 200.000 € für mehr als gerechtfertigt. In den letzten 15 Jahren musste lediglich nur eines der teureren Fahrzeuge aus dem gesamten Fuhrpark ersetzt werden, nämlich 2008 die Oestricher Drehleiter. Übrigens gibt es die Drehleiter nur ein einziges Mal im Stadtgebiet! Alle anderen Fahrzeuge neigen sich nun dem Ende ihrer Nutzungsdauer zu: In Winkel und Hallgarten steht jeweils ein 33 Jahre altes Löschgruppenfahrzeug, in Mittelheim ein 31 Jahre altes Tanklöschahrzeug. Hier sind in den kommenden Haushalten bereits Mittel entsprechend dem Bedarfsentwicklungsplan eingestellt. Diese Fahrzeuge entsprechen dann auch den geänderten gesetzlichen Vorschriften und aktuellen Regelungen. Auch die Abgaswerte entsprechen den neuesten Vorschriften und sind für Einsatzkräfte und Umwelt ein großer Schritt nach vorn.

Wir sind froh, dass wir vier Feuerwehren haben, die uns an ihrem jeweiligen „Tag der offenen Tür“ ihre Ausrüstung zeigen und einen Event für die Bevölkerung ausrichten. Die Arbeit der Feuerwehrkameraden, die manchmal Leib und Leben auf den Einsätzen riskieren, kann gar nicht  hoch genug eingeschätzt werden..

Eigentlich müßte man den Antrag von Bündnis90/DieGrünen sofort ablehnen. Wir haben aber festgestellt, dass dieser Antrag den Nerv der Feuerwehren trifft, weshalb wir allen Gelegenheit geben wollen, sich zu diesem Thema einzubringen. Wir haben deshalb die nochmalige Beratung im Haupt- und Finanzausschuß vorgeschlagen, zu dem Vertreter der Wehren eingeladen werden. Für uns ist aber klar: mit uns wird es keine Veränderungen an unseren Feuerwehren geben.

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